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Einäscherung im Krematorium
Wie die Urne oder der Aschekapsel gefüllt wird
Einäscherung im Krematorium
Als Einäscherung, Kremation oder Verbrennung bezeichnet man den Prozess, in dem der Körper eines Verstorbenen im Krematorium zu Asche verbrannt wird.
In einem Krematorium wird der Leichnam eines Menschen eingeäschert. Dieser Prozess, die sogenannte Kremierung, ist Voraussetzungen für die Urnenbestattung, die Seebestattung und die Baumbestattung.
Ablauf einer Einäscherung
Wie in jedem Todesfall holt der Bestatter zunächst einmal den Verstorbenen ab und nimmt die hygienische Versorgung vor. Er wäscht den Verstorbenen, kleidet ihn an und bettet ihn in einen Sarg. Wenn keine Abschiednahme im Beerdigungsinstitut geplant ist, bringt der Bestatter den Verstorbenen anschließend zum Krematorium.
Abschiednahme am Sarg
Je nach Wunsch kann die Abschiednahme vom Verstorbenen am Sarg oder an der Urne vollzogen werden. Die Abschiednahme am Sarg findet vor der Kremation statt und wird entweder beim Bestatter oder im Krematorium selbst ausgerichtet. Viele Krematorien stellen dafür einen eigenen Raum zur Verfügung.
Die zweite Leichenschau
Vor der Einäscherung wird der Verstorbene noch einmal entkleidet und die zweite Leichenschau vorgenommen. Wenn anschließend keine Zweifel an der zuerst bescheinigten Todesursache bestehen, kann die Kremation erfolgen.
Die Kremation
Um zu gewährleisten, dass die Asche von Verstorbenen nicht vertauscht wird, liegt ein sogenannter Schamottestein während der Einäscherung neben dem Sarg. Dieser übersteht das Feuer und ermöglicht aufgrund der Nummer, die er trägt, eine eindeutige Zuordnung des Toten. Die Temperatur im Verbrennungsofen beträgt zunächst rund 900 Grad Celsius und wird im Verlauf der Einäscherung auf 1.200 Grad erhöht. Dadurch ist gewährleistet, dass alle brennbaren Substanzen eingeäschert werden. Der Prozess einer Einäscherung dauert je nach Körpergewicht des Verstorbenen etwa 90 Minuten. Zurück bleiben lediglich Asche, Knochenteile, Zähne und gegebenenfalls Implantate. Prozess der Einäscherung: Sarg wird in Kremationsofen gefahren.
Übergabe der Asche
Nach der Kremierung werden Knochen und Zähne zusammen mit der Asche gemahlen und in eine Urne gefüllt. Die entstandene Asche, etwa 3 bis 3.5 Liter, werden zur Sicherung in eine Aschekapsel gefüllt. Mitarbeiter des Krematoriums verschließen die Urne und übergeben sie an den Bestatter oder an einen Kurierdienst.
Abschiednahme an der Urne
Die Abschiednahme an der Urne wird nach der Kremation vorgenommen. Sie findet wiederum beim Bestatter oder in der Trauerhalle des Friedhofs statt. Wenn unmittelbar nach der Trauerfeier die Urnenbeisetzung erfolgt, so findet die Abschiednahme meist auf dem Friedhof statt.
In welchem Krematorium erfolgt die Einäscherung?
Es gibt über 160 Krematorien in Deutschland. Die Einäscherung erfolgt aber nicht unbedingt in der nächstgelegenen Einrichtung. Service und Preise unterscheiden sich bei den verschiedenen Krematorien beträchtlich, daher wählt der Bestatter in der Regel eine Einrichtung seines Vertrauens mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Krematorien im Ausland
Obwohl es in Deutschland eine Vielzahl an Krematorien gibt, wählen manche Bestatter den Weg in das Ausland, um Verstorbene dort einäschern zu lassen. In Osteuropa, zum Beispiel in Tschechien oder Polen, ist die Kremierung in der Regel preisgünstiger als in deutschen Krematorien. Jedoch kommen für die Angehörigen bei einer Kremation im Ausland höhere Transportkosten hinzu. Oftmals handelt es sich um eine Sammelüberführung, bei der gleichzeitig mehrere Särge ins Ausland transportiert werden. Falls Sie Fragen zu der Überführung ins Ausland, der Kremierung und den anfallenden Kosten haben oder nicht wissen, in welchem Krematorium die Einäscherung erfolgt, wenden Sie sich einfach an das Bestattungsunternehmen. Der Bestatter wird Ihnen den Ablauf erklären und Sie über die einzelnen Kostenpunkte informieren.
Bei einer Überführung ins Ausland ist der sogenannte Leichenpass notwendig. Hier fallen noch zusätzliche Kosten an. Damit ein Leichenpass ausgestellt werden kann, muss die Sterbeurkunde vorgelegt und eine zweite Leichenschau durchgeführt worden sein.
Im Ausland gelten zum Teil auch andere Bestattungsgesetze. So ist es beispielsweise in der Schweiz und in den Niederlanden erlaubt, die Asche den Angehörigen zu übergeben. Die Aushändigung der Asche an die Hinterbliebenen und das Verstreuen der Asche ist aufgrund des Friedhofszwangs in Deutschland in allen Bundesländern bis auf Bremen nicht möglich.*
*In Bremen darf die Asche seit dem 1. Januar 2015 durch die Vorlage einer Bestattungsverfügung mit Angabe des Beisetzungsorts und den Nachweis über die Bestimmung einer Person zur Totenfürsorge auf privaten Grundstücken und ausgewiesenen öffentlichen Flächen des Landes Bremen verstreut werden.